Bei Biogasanlagen, die drei Jahre oder länger in Betrieb sind, liegt sehr viel Potenzial zur Biogasanlagen Optimierung. Das wird oft unterschätzt.

Biogasanlagen sind äußerst komplexe Anlagen, die einen rund um die Uhr beschäftigen können. Wenn man sehr perfektionistisch veranlagt ist, dann findet man immer wiederPunkte, an denen die Anlage oder der Anlagenbetrieb noch verbessert werden kann. Wie kann man nun seine eigene Biogasanlage verbessern?

Die Perspektive des Biogasanlagenbetreibers

Meist schaut man mit einer bestimmten Perspektive auf die eigene Anlage. Folgende wichtige Punkte, die über den theoretischen und praktischen Erfolg einer Biogasanlage entscheiden, gibt es:

  1. biochemische Prozesse – der Biotechnologe
  2. ökonomisch Bilanzierung und Stromgestehungskosten – der Betriebswirt
  3. landwirtschaftliche Kenntnisse über Energiepflanzen – der Biologe und Landwirt
  4. juristische Einschränkungen und Fördermöglichkeiten – der Jurist
  5. elektrotechnische Steuerung der Anlage (inklusive Softwareeinsatz) – der Ingenieur

Je nachdem, in welchem Bereich das Fachwissen und Interesse angesiedelt ist, wird man die Biogasanlage vor allem in diesen Richtungen optimieren. Um Optimierungspotentiale besser zu erkennen, kann es nützlich sein, sich die einzelnen Ansatzmöglichkeiten für Verbesserungen ersteinmal bewusst zu machen.

Mögliche Biogasanlagen Optimierung

  • Möglichst hohe Biogasausbeute pro Tonne/ Inputmaterial
  • Möglichst hohe Biogasausbeute pro Zeiteinheit
  • Möglichst hohe Raumbelastung
  • Möglichst hohen Methangehalt (also Qualität des Biogases)
  • Möglichst stabilen (konstant laufenden) Vergärungsprozess
  • Möglichst preiswertes Inputmaterial
  • Möglichst geringe Preisvolatilität der Inputstoffe
  • Möglichst geringen Energieverbrauch im Betrieb (Pumpe, Rührwerk, Fermenterheizung…)
  • Möglichst hohe Qualität des Gärrests (Wirtschaftsdünger)
  • Möglichst optimale Bedingungen im Fermenter (pH, Temperatur, Wassergehalt, Viskosität…)
  • Möglichst geringe Wartungskosten (Technik und MSR Einsatz)
  • Möglichst hohe Effizienz bei Gasverbrennung (Wirkungsgrad, KWK)
  • Möglichst hohen Satz an Einspeisevergütungen (EEG) und Förderung aus anderen Töpfen
  • Möglichst geringe Ausfallzeiten (Wartung, Reperatur, Reinigung)
  • Möglichst geringe Emissionen
  • Möglichst wenig Personalaufwand

Einige Parameter können parallel verbessert werden und andere haben eine negative Rückkopplung und schließen sich gegenseitig aus. Einige sind leicht zu beeinflussen, andere kosten viel Zeit für Recherchen, haben einen großen Kapitalaufwand oder ein hohes Risiko. Da Biogasanlagen so komplex sind, haben sie auch ein so großes Potential für Biogasanlagen Optimierung. Abhängig davon, in wieviele Wertschöpfungsketten des Prozesses (eigener Anbau oder Fremdeinkauf der Rohstoffe) man als Anlagenbetreiber involviert ist, liegen einem bestimmte Punkte besonders am Herzen. Lesen Sie dazu auch den Artikel Biogasanlage Wirtschaftlichkeit oder Biogasanlagen Planung.