Die Entscheidung für den Bau einer Biogasanlage ist mit hohen Investitionen verbunden. Bereits im Vorfeld sollten einige grundsätzliche Fragen geklärt werden. Auch ohne sich schon näher mit dem Umfang der technischen Leistung und den damit verbundenen Investitionen zu beschäftigen, können mit der Beantwortung dieser Fragen erste Anhaltspunkte über eine grundsätzliche Wirtschaftlichkeit und die Dimensionierung der Anlage erhalten werden:
- Welche Menge Substrat (insbesondere Gülle) fällt an?
- Können vorhandene Reststoffe mitvergoren werden (Kofermentation)?
- Sollen speziell angebaute Energiepflanzen (z. B. Mais) mitvergoren werden?
- Ist Fläche für die Produktion und Lagerung der Co-Substrate vorhanden?
- Ist der Betrieb einer Biogasanlage arbeitswirtschaftlich möglich?
- Könnten auch außerlandwirtschaftliche Reststoffe genutzt werden?
- Können Sie einen Entsorgungserlös für dieses Material erzielen?
- Muss das Co-Substrat hygienisiert werden?
- Wie hoch ist der Wärmebedarf in Haushalt und Betrieb und wie ist er über das Jahr verteilt?
- Wie liegen die (zukünftigen) Preise für Energie?
- Ist eine Investitionsförderung möglich?
- Gibt es Referenzanlagen in der näheren Umgebung, die besichtigt werden können?
Weiterhin sind auch die Fragen der Einbindung der Anlage in die organisatorischen, arbeitswirtschaftlichen und technischen Betriebsabläufe sorgfältig zu prüfen.
Die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage ist im Allgemeinen schwierig zu bestimmen, da regionale Agrarstrukturen und Verfügbarkeit von Substraten unterschiedliche Anlagenkonzepte bedingen. Für das jeweilige Projekt ist daher eine sorgfältige Biogasanlagen Planung unabdingbar für den wirtschaftlichen Erfolg, ebenso eine spätere Biogasanlagen Optimierung. Neben den hohen Baukosten stellen die Substratkosten den bedeutendsten Kostenanteil während des Betriebes dar. Daher ist die Ausnutzung von kostenfreien oder –günstigen Substraten (wie Gülle, Mist oder Koppelprodukte) von besonderer Bedeutung.
Die wichtigste Ertragsgröße landwirtschaftlicher Biogasanlagen ist die Vergütung für den produzierten Strom nach dem EEG. Aber auch die produzierte Wärme und eine Nutzung des Gärrestes kann zusätzliche Einnahmen generieren oder bei Eigennutzung Kosten einsparen.
Zur Verbesserung der Biogasanlage Wirtschaftlichkeit tragen professionelle Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Kostenkontrolle (Erfolgskontrolle), Betriebsvergleiche zur Aufdeckung von Optimierungspotenzialen oder die Durchführung der turnusmäßigen Wartungen und Instandhaltungen bei. Auch können Kooperationsmodelle, Anlagen-Repowering und bestmögliche Vermarktung der Produkte (wie z. B. im Marktprämienmodell nach EEG 2012) je nach Einzelfall entscheidend zur Verbesserung der Profitabilität beitragen.